|  | Innere AchtsamkeitDie innere Achtsamkeit ist ein sehr wichtiger Teil der 
		Dialektisch Behavioralen Therapie. Die innere Achtsamkeit ist der Weg, unseren Verstand und 
		unsere Gefühle in Einklang zu bringen und ein intuitives Verstehen und 
		Wissen zu ermöglichen.
 In bestimmten Situationen ist es notwendig, rational und mit dem 
		Verstand an eine Situation heranzugehen. Dies ist zum Beispiel bei 
		technischen Problemen nötig oder wenn man sich über bestimmte 
		Sachverhalte zu anderen mitteilen muß. Man sollte aber nicht vergessen, 
		daß es auch Situationen gibt, die rationell nicht zu lösen sind, hier 
		ist das Gefühl gefragt. Jeder Mensch besitzt Gefühle, auch wenn manche 
		diese zu verstecken versuchen. Und gerade Borderliner haben ganz starke 
		Gefühle, die sie manchmal nicht verarbeiten können. Sie werden von ihnen 
		geradezu überwältigt.
 
 Dabei können Gefühle an sich durchaus sehr positiv sein, man kann sie 
		sogar als einen Grundstein unserer Zivilisation ansehen. Wo wären wir, 
		wenn niemand einen Funken Mitgefühl hätte, oder kein Mitleid, oder das 
		Gefühl, sich um seine Familie zu kümmern? Wo wären wir ohne Liebe? 
		Gefühle sind also ein wichtiger Bestandteil des Menschen.
 Leider haben Borderliner quasi ein Übermaß an Gefühlen, Gefühlen, mit 
		denen sie nicht zurechtkommen. Es ist also wichtig, diese Gefühle 
		richtig einzuschätzen und entsprechend darauf zu reagieren, ohne gleich 
		davon übermannt zu werden. Man könnte jetzt anführen, daß in unserer so 
		bürokratischen und technischen Welt mehr Gefühl durchaus wünschenswert 
		wäre und daß mehr "Bauchentscheidungen" eher von Vorteil wären. Das 
		stimmt in manchen bereichen auch, jedoch nicht für Borderliner. 
		Borderline-Patienten müssen lernen, daß sie sich nicht immer ihren 
		Gefühlen hingeben dürfen, sondern, wenn der innere Druck zu groß wird, 
		rational denken, um Selbstverletzungsattacken oder ähnliches zu 
		vermeiden.
 
 Negative Gefühle verstärken sich übrigens auch zum Beispiel durch 
		Krankheiten, zu wenig Schlaf, Alkohol, Hunger, Verdauungsbeschwerden, 
		falsche Ernährung, Streß oder konkrete Bedrohungen oder Gefahren. Ist 
		man dauerhaft solchen Faktoren ausgesetzt, können
		Angst oder sogar
		Depressionen die Folge sein.
 
 Hier setzt die innere Achtsamkeit ein, oder in diesem Zusammenhang die 
		Achtsamkeit auf sich selbst. Die DBT soll lehren, solche Faktoren zu 
		erkennen und zu vermeiden. Der Patient lernt also zum Beispiel, wie er 
		gesünder lebt, daß Drogen keine Lösung sind, sondern alles nur noch 
		schlimmer machen usw. Er lernt also, sich um sich selbst mehr zu 
		kümmern.
 
 Der nächste Schritt ist, die Gefühle und den Intellekt in Einklang zu 
		bringen. Für Menschen, die bisher ihren Gefühlen oftmals schutzlos 
		ausgeliefert waren, ein schwieriges Unterfangen. Denn ist bringt ja auch 
		nichts, wenn man die Gefühle einfach unterdrückt und sie durch Denken zu 
		ersetzen, oder andersrum, rein denkgesteuerte Prozesse durch 
		vermeintliche Gefühle zu leiten. Man muß also lernen, die beiden 
		Komponenten, Gefühl und Intellekt, miteinander vernünftig zu verbinden. 
		Man nennt dies auch "Intuitives Verstehen und Wissen".
 Quelle:
		
		Claudia Wigmann Lesen Sie weiter:
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